Zusammenfassung: | Diese Studie vergleicht die Entwicklung der Verbraucherpreise für Fernwärme (laut HVPI bzw. VPI) in Österreich mit anderen EU-Ländern. Es zeigt sich, dass diese Tarife, getrieben vor allem durch die gestiegenen Großhandelserdgaspreise, in Österreich aufgrund langfristiger Fix-Verträge erst später, dann aber stärker gestiegen sind als in anderen EU-Ländern. Die Preisrückgänge im Großhandel ab Herbst 2022 haben sich in Österreich kaum auf die Endkund:innentarife ausgewirkt, was für Österreich ab 2023 zu den höchsten VPI-Teilindexwerten für Fernwärme in Europa führte. Die Inflationsbeiträge sanken ab September 2023 hauptsächlich wegen Basiseffekten. In Wien haben über ein Drittel der Fernwärmekund:innen flexible, indexbasierte Fernwärmetarife, die sich jedoch nicht in den VPI-Fernwärmeindizes für Österreich widerspiegeln, da diese indexbasierten Tarife nicht in die VPI-Fernwärmeindexberechnung eingehen. Ebenso zeigen die Rabatte der Wien Energie kaum einen Einfluss auf den VPI-Teilindex-Fernwärme, da rückwirkende Rabatte nur eingeschränkt berücksichtigt werden können. Vom WIFO geschätzte hypothetische VPI-Fernwärmeindizes, die die indexbasierten Tarife für Wien miteinbeziehen, zeigen deren Einfluss auf die Gesamtinflationsrate und die Inflationsdynamik: Für das Jahr 2022 wäre dadurch die gesamte Inflationsrate um rund 0,2 Prozentpunkte höher und für 2023 um rund ¼ Prozentpunkt niedriger ausgefallen als die von Statistik Austria ermittelten Inflationsraten.
|