Zusammenfassung: | Smart-Specialisation-Strategien (3S) sind ein neuer Ansatz im Kontext der europäischen Industrie- und Regionalpolitik. Solche wirtschaftspolitischen Maßnahmen zielen darauf ab, neue Spezialisierungen auf der Grundlage bestehender räumlich und technologisch konzentrierter Kompetenzen und Stärken voranzutreiben. Da es dabei aber primär um die Unterstützung von Diversifikationsprozessen geht, verwendet dieser Beitrag den Begriff "Smart Diversification". Diese Strategien bauen auf der Nutzung von Verbundeffekten (z. B. Wissens-Spill-overs) auf und spielen tatsächlich eine wichtige Rolle bei der Entwicklung neuer Spezialisierungen im österreichischen Außenhandel, da sie die Grundlage für Kostenvorteile und Alleinstellungsmerkmale in der Erzeugung bestimmter Güter bilden. Andererseits bringen sie auch Pfadabhängigkeiten in der Entwicklung des Exportportfolios mit sich, die langfristig einen strukturellen Lock-in bewirken könnten. Ob lokale Kompetenzen und darauf aufbauende Spezialisierungen eine Chance oder eine Einschränkung für die weitere Entwicklung sind, hängt auch von forschungs-, technologie- und innovationspolitischen Maßnahmen ab, die darauf abzielen, bestehende Stärken weiterzuentwickeln und mit neuen Wissens- oder Technologiebereichen zu verknüpfen. Es geht also im Sinne Schumpeters um die Schöpfung und Umsetzung "neuer Kombinationen".
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