Beitrag des WIFO zum Länderprofil "Menschenwürdige Arbeit in Österreich"

Österreich ist eines von fünf Pilotländern, in denen auf Initiative der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ein neues Konzept zur systematischen Erfassung von Fortschritten im Sinne der "Agenda für menschenwürdige Arbeit" erprobt wird. Das nun vorliegende Länderprofil weist für die vergangenen...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Link(s) zu Dokument(en):WIFO Publikation
Veröffentlicht in:WIFO Studies
Hauptverfasser: Julia Bock-Schappelwein, Kristina Budimir, Rainer Eppel, Thomas Leoni, Hedwig Lutz, Helmut Mahringer, Christine Mayrhuber, Ulrike Mühlberger, Christine Zulehner
Format: book
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: 2009
Schlagworte:
Beschreibung
Zusammenfassung:Österreich ist eines von fünf Pilotländern, in denen auf Initiative der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ein neues Konzept zur systematischen Erfassung von Fortschritten im Sinne der "Agenda für menschenwürdige Arbeit" erprobt wird. Das nun vorliegende Länderprofil weist für die vergangenen zehn Jahre in einer Reihe von Bereichen Fortschritte aus. Dazu zählen eine Erhöhung der Erwerbstätigenquote von Frauen und älteren Arbeitskräften, eine leichte Steigerung der durchschnittlichen Reallöhne und eine schrittweise Verringerung der Armutsgefährdung von Erwerbstätigen, eine Ausweitung der sozialrechtlichen Absicherung von atypisch Beschäftigten sowie teilweise Verbesserungen bezüglich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. In anderen Bereichen diagnostiziert das vorliegende Länderprofil jedoch Defizite und weiteren Handlungsbedarf. So entstehen vermehrt atypische Beschäftigungsformen, die zum Teil kein existenzsicherndes Einkommen bieten. Der Anteil der Niedriglohnempfänger und insbesondere der Niedriglohnempfängerinnen hat sich merklich erhöht. In Bezug auf die Stabilität und Sicherheit der Beschäftigung ist der österreichische Arbeitsmarkt von einer steigenden Segmentation geprägt. Das Verdienstgefälle zwischen Männern und Frauen stagniert auf im europäischen Vergleich hohem Niveau, und der Anteil von Frauen in Führungspositionen ist unverändert gering. Darüber hinaus sind Frauen und Männer, die im Ausland geboren wurden, immer noch deutlich weniger in den Arbeitsmarkt integriert und vor Arbeitslosigkeit und Armut geschützt als in Österreich geborene.