Zusammenfassung: | Aus ökonomischer Sicht werden hier 100 Jahre Österreich beleuchtet und Schlussfolgerungen für die Zukunft gezogen. Die Republik Österreich besteht nicht durchgehend seit 100 Jahren; sie ging zwischen 1938 und 1945 unter. Im Gegensatz zur Sicht eines Historikers, der chronologisch und sehr detailliert die Ereignisse von 100 Jahren Österreich in der Ersten und Zweiten Republik beschreibt, möchte ich als Ökonom nur gewisse Muster herausarbeiten. Zum einen werde ich die Charakteristika der Wirtschaftsentwicklung nach den beiden Weltkriegen (Inflation, Arbeitslosigkeit, Staatshaushalt, Geldpolitik und die Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum) aufzeigen. Zum anderen werden die Auswirkungen der verschiedenen Regimewechsel auf die wirtschaftliche Souveränität und damit auf die Wirtschaftsentwicklung des Staates Österreich behandelt. In der Ersten Republik und am Beginn der Zweiten Republik gab es eher eine zwangsweise Abgabe an Souveränität (Völkerbunddiktat, Anschluss, Besatzung). Dann folgte mit dem Staatsvertrag und der Neutralität die volle Souveränität. Später kam es im Zuge der stufenweisen Teilnahme an der europäischen Integration (EFTA, EWR, EU, WWU) zu einer freiwilligen Abgabe an Souveränität in der Hoffnung, als Gegenleistung einen barrierefreien Zugang zu einem größeren Markt zu erhalten. Zum Abschluss werden die Vorzüge der EU-Mitgliedschaft beleuchtet und abschließend die Frage diskutiert, ob Österreich besser mit oder ohne EU in die Zukunft schreiten sollte.
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