Zusammenfassung: | Um Schwankungen des Arbeitskräftebedarfs zu begegnen, unterbrechen Betriebe zum Teil in Zeiten geringer Auslastung Dienstverhältnisse, um anschließend bei verbesserter Auftragslage dieselben Arbeitskräfte wieder einzustellen ("temporärer Layoff"). Der vorliegende Beitrag untersucht erstmals die kausalen Auswirkungen dieser personalpolitischen Flexibilisierungsstrategie auf die längerfristige Erwerbskarriere der betroffenen Arbeitskräfte. Der Fokus liegt dabei nicht auf saisonbedingten Beschäftigungsunterbrechungen, sondern auf temporären Layoffs zur Abfederung konjunkturbedingter Schwankungen des Arbeitskräftebedarfs. Gemäß einem kontrafaktischen Vergleich mit permanenten Arbeitsplätzen sind Personen infolge der Aufnahme eines Recall-Arbeitsplatzes mit temporärem Layoff in den folgenden sechs Jahren im Durchschnitt um 80 Tage weniger in Beschäftigung und um 74 Tage mehr in Arbeitslosigkeit. Dafür sind zum Teil unmittelbar die Beschäftigungsunterbrechungen bestimmend. Temporäre Layoffs wirken sich aber auch über den betreffenden Arbeitsplatz hinaus negativ auf die Integration in die Beschäftigung aus. Dies betrifft beide Geschlechter und eine große Zahl von Branchen. Die betroffenen Arbeitskräfte erhalten, wie die Forschungsergebnisse zeigen, keine höheren Löhne, um den Lohnausfall während des Layoff zu kompensieren und einen finanziellen Anreiz für das Warten auf eine Wiedereinstellung zu setzen ("kompensierende Lohndifferentiale").
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