Flexicurity – ein an seiner Umsetzung scheiterndes Konzept

Flexicurity wird als "integrierte Strategie zur gleichzeitigen Stärkung von Flexibilität und Sicherheit auf dem Arbeitsmarkt" von der EU wie von der wirtschaftspolitischen Diskussion als Instrument zur Überwindung der gegenwärtigen Arbeitsmarktschwäche gesehen. In der Praxis wurde "Flexicurity" zume...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Link(s) zu Dokument(en):WIFO Publikation
Veröffentlicht in:WIFO Monatsberichte (monthly reports)
1. Verfasser: Gunther Tichy
Format: article
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: 2014
Schlagworte:
Beschreibung
Zusammenfassung:Flexicurity wird als "integrierte Strategie zur gleichzeitigen Stärkung von Flexibilität und Sicherheit auf dem Arbeitsmarkt" von der EU wie von der wirtschaftspolitischen Diskussion als Instrument zur Überwindung der gegenwärtigen Arbeitsmarktschwäche gesehen. In der Praxis wurde "Flexicurity" zumeist in der Form einseitiger Deregulierung der Zeitverträge realisiert, ohne die soziale Absicherung der davon Betroffenen zu verbessern. Es entstanden duale Arbeitsmärkte, die primär zur Substitution permanenter durch Zeitverträge führten und auf Beschäftigung, Produktivität und Ausbildung eher negativ wirkten. Statt als Sprungbrett für den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu dienen, diskriminieren sie Jugendliche massiv. Österreich folgte dem Trend zur Flexicurity nur eingeschränkt; die Unterschiede in der Regulierung von permanenten und Zeitverträgen sowie der Dualisierungsgrad sind geringer als in anderen OECD-Ländern.