Zusammenfassung: | Die monetären Rahmenbedingungen für Außenhandel und Investitionen haben sich seit dem Zusammenbruch des Europäischen Währungssystems 1992/93 nachhaltig verändert. Nach sechs Jahren stabiler Wechselkurse wurde die EU in einen Hartwährungsblock unter der "leadership" der Deutschen Bundesbank und in die Weichwährungsländer gespalten. Zwischen 1992 und 1995 stieg der real-effektive Wechselkurs von Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Dänemark und Österreich um durchschnittlich 3% pro Jahr, jener der übrigen EU-Länder sank hingegen um 6% pro Jahr; gleichzeitig expandierten die Exporte der Abwertungsländer real um 9% pro Jahr, während jene des Hartwährungsblocks um nur 3% zunahmen. Da die Lohnstückkosten in den Weichwährungsländern nicht rascher steigen als im Hartwährungsblock, dürften die Wechselkursverschiebungen seit 1992 die realwirtschaftliche Entwicklung Europas auch noch in der nächsten Zukunft beeinflussen.
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