Prof. Dr. Friedrich August von Hayek †

Der Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek verstarb im 92. Lebensjahr im März 1992 in Freiburg im Breisgau. Damit ist der Gemeinschaft der Nationalökonomen einer der Bedeutendsten ihrer Vertreter verlorengegangen. An das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung knüpften ihn jedoch beso...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Link(s) zu Dokument(en):WIFO Publikation
Veröffentlicht in:WIFO Monatsberichte (monthly reports)
1. Verfasser: N. N.
Format: article
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: 1992
Beschreibung
Zusammenfassung:Der Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek verstarb im 92. Lebensjahr im März 1992 in Freiburg im Breisgau. Damit ist der Gemeinschaft der Nationalökonomen einer der Bedeutendsten ihrer Vertreter verlorengegangen. An das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung knüpften ihn jedoch besonders enge Bande. Nachdem sich Hayek wie auch sein damaliger Vorgesetzter in der Wiener Handelskammer, Ludwig von Mises, in den USA mit der laufenden Konjunkturbeobachtung und -analyse vertraut gemacht hatte, kam es auf Initiative beider Herren 1927 zur Gründung des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung durch die Handels- und Arbeiterkammer sowie die Nationalbank. Hayek wurde erster Direktor des Instituts und baute damit praktisch die Konjunkturforschung in Österreich auf. Er leitete das Institut bis 1931, als er eine Professur an der London School of Economics annahm. Sein Nachfolger wurde Oskar Morgenstern. Hayek verfaßte in der Zeit als Direktor des Instituts seine bedeutendsten Werke zur theoretischen Nationalökonomie, nämlich "Geldtheorie und Konjunkturtheorie" (1929) sowie "Preise und Produktion" (1931). Er erzielte trotz sehr beschränkter statistischer Grundlagen erstaunliche Analyse- und Prognoseerfolge: so warnte das Institut bereits im Juli 1928 vor einer Depression. Wenngleich sich Hayek in späteren Jahren anderen Forschungsbereichen zuwandte, wurden Kontakte mit ihm immer wieder aufgenommen, und sein Einfluß im Institut für Wirtschaftsforschung ist bis heute merkbar: nicht zuletzt durch die nüchterne, klare Sprache der Monatsberichte sowie das Bemühen um unvoreingenommene Analyse der Konjunkturlage als Kern der laufenden Wirtschaftsbeobachtung.