Die Tugend des Sparens. Ein Feldexperiment zu Sparentscheidungen

Ziel dieser Studie ist die Entwicklung und Testung von Maßnahmen, die auf verhaltensökonomischen und psychologischen Konzepten beruhen, um Menschen das Sparen zu erleichtern. Die Studie wurde mit 689 Teilnehmenden in weiterführenden Schulen in Wien durchgeführt. Die Maßnahmen werden randomisiert und...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Link(s) zu Dokument(en):IHS Publikation
1. Verfasser: Grosch, Kerstin
Format: Research Report NonPeerReviewed
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: 2023
Beschreibung
Zusammenfassung:Ziel dieser Studie ist die Entwicklung und Testung von Maßnahmen, die auf verhaltensökonomischen und psychologischen Konzepten beruhen, um Menschen das Sparen zu erleichtern. Die Studie wurde mit 689 Teilnehmenden in weiterführenden Schulen in Wien durchgeführt. Die Maßnahmen werden randomisiert und experimentell in der Wirksamkeit auf die Gesamtersparnis getestet. Zu Beginn der Studie erstellten die Teilnehmenden einen wöchentlichen Sparplan. Eine der getesteten Maßnahmen erhöht die Orientierung an dem persönlichen Sparziel, indem sie die Teilnehmenden während der Sparentscheidungen an das persönliche Gesamtsparziel erinnert. Die Studienergebnisse zeigen, dass diese Erinnerung die Einhaltung des Sparplans erhöhte und dazu führte, dass mehr Geld gespart wurde als ohne Erinnerung (Kontrollgruppe). Die Erinnerung an Zwischenziele, eine weitere Maßnahme, hatte jedoch keine signifikante Wirkung auf die Gesamtersparnis. In der Studie wurde auch die psychologische Technik des episodischen Zukunftsdenkens bzw. der mentalen Zeitreise (Englisch: Episodic Future Thinking, EFT) getestet, welche durch das Hineinversetzen in ein zukünftiges Ereignis in der Entscheidung zu Sparen zu zukunftsorientierten Entscheidungen führen soll. Diese Maßnahme hat jedoch keinen signifikanten Einfluss auf das Sparverhalten gezeigt. Andere Faktoren wie die Höhe des Sparplans, die Selbstverpflichtung, sich an den Sparplan zu halten (Commitment), das Geschlecht, die Rechenfähigkeit, die kognitive Reflexion, Geduld, Verlustaversion und Risikoaffinität wurden ebenfalls analysiert, und nur wenige Faktoren, darunter die Höhe des Sparplans, Geduld und die Selbstverpflichtung, sich an den Sparplan zu halten, stehen in einem positiven Zusammenhang mit dem Sparverhalten. Insgesamt deutet die Studie darauf hin, dass verhaltensökonomische Instrumente, insbesondere die Erinnerung an ein größeres Sparziel, wirksam zur Förderung des Sparens beitragen können und das Potenzial haben, Sparverhalten zu fördern.