Abschätzung der wirtschaftlichen Folgen des Kriegs in der Ukraine und der Sanktionen gegen Russland

Der Krieg gegen die Ukraine hat über mehrere Kanäle Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft. Neben den unmittelbaren Produktionseinbrüchen und dem Einbruch des Außenhandels sind die Rohstoffexporte auf die heimische Produktion und die Auswirkungen auf die Finanzmärkte zentral. Dieser Policy...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Link(s) zu Dokument(en):IHS Publikation
Hauptverfasser: Kimmich, Christian, Koch, Sebastian P., Koenig, Thomas, Lappöhn, Sarah, Schnabl, Alexander, Wagner, Martin, Weyerstrass, Klaus, Zenz, Hannes
Format: IHS Policy Brief NonPeerReviewed
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: 2022
Beschreibung
Zusammenfassung:Der Krieg gegen die Ukraine hat über mehrere Kanäle Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft. Neben den unmittelbaren Produktionseinbrüchen und dem Einbruch des Außenhandels sind die Rohstoffexporte auf die heimische Produktion und die Auswirkungen auf die Finanzmärkte zentral. Dieser Policy Brief diskutiert die Wirkungskanäle, behandelt den Stellenwert Russlands, Belarus und der Ukraine für den österreichischen Waren- und Dienstleistungsexport und -import und analysiert anschließend mit einem multiregionalen Input-Output-Modell Auswirkungen eines Exportstopps auf die österreichische Wertschöpfung und Arbeitsleistung. Ein einjähriger Exportstopp würde kurzfristig zu einem Wertschöpfungsverlust von ca. 4 Mrd. Euro führen. Das entspricht der Jahresarbeitsleistung von ca. 44.000 Beschäftigten. 1,14% der Wertschöpfung, bzw. 1,01% des BIP sowie 1,08% der Arbeitsleistung stehen im direkten oder indirekten Zusammenhang mit österreichischen und europäischen Exporten nach Russland, Belarus und in die Ukraine. Ca. 70% der österreichweiten Effekte sind dabei direkt auf den Exportstopp österreichischer Güter und Dienstleistungen zurückzuführen, während 30% indirekt aufgrund von Exportbeschränkungen anderer europäischer Länder wirksam werden. Ca. 61% der Gesamteffekte sind auf Warenexporte zurückzuführen. Die relativen Wertschöpfungsrückgänge sind in Vorarlberg und Burgenland am höchsten. Die vorliegende Analyse kann nur eine erste Abschätzung möglicher Effekte darstellen.