Zusammenfassung: | Women are still strongly underrepresented in so-called STEM occupations that are seen as male domains, such as in top management or in technical branches internationally and in Austria. Women’s quotas have a direct impact on the representation of women in the areas that they have been applied to (such as on supervisory boards), but the quotas have so far been able to produce very little indirect spillover effects on the representation of women, e.g., at executive board level. In this Policy Brief, which is based on the report “Frauen in Führungspositionen insbesondere in technischen Berufen” (only published in German), we summarize the most important barriers to women’s careers in male domains and use this as a basis to derive possible interventions to promote women. To this end, we carried out a literature analysis and a qualitative interview study with an innovative sample design. We interviewed a total of eight women and two men in top positions, 10 women with managerial responsibility in technical industries, and 10 young professionals with a degree in engineering and natural sciences. The apparently strongest individual, social, organizational, and socially entangled barriers for women are the lack of compatibility between family and work, the lack of professional handling of strategic discrimination up to sexual assault, and the lack of systematic activities to build networks and allies. Accordingly, we suggest the expansion of childcare, the promotion of shared leadership, and the further development of training in dealing with discrimination and the establishment of networks as possible interventions for schools, studies, and company seminars.
Frauen sind in Männerdomänen, u. a. in sogenannten MINT-Berufen, wie im Spitzenmanagement oder in technischen Branchen international und auch in Österreich noch immer stark unterrepräsentiert. Frauenquoten zeigen eine direkte Wirkung auf die Repräsentanz von Frauen in jenen Bereichen, in denen sie eingesetzt werden (wie z. B. in Aufsichtsräten), konnten aber bis jetzt wenig indirekte Spillover-Effekte auf die Repräsentanz von Frauen beispielsweise auf der Vorstandsebene erzeugen. In diesem Policy Brief, der auf dem gleichnamigen Bericht basiert, fassen wir die wichtigsten Barrieren für Frauenkarrieren in Männerdomänen zusammen und leiten auf dieser Basis mögliche Interventionen zur Förderung von Frauen ab. Zu diesem Zweck wurde eine Literaturanalyse und darauf aufbauend eine qualitative Interviewstudie mit einem innovativen Stichprobendesign durchgeführt. Insgesamt wurden acht Frauen und zwei Männer in Spitzenpositionen, zehn Frauen mit Führungsverantwortung in technischen Branchen und zehn Berufseinsteigerinnen mit einem technisch-naturwissenschaftlichen Studienabschluss befragt. Die scheinbar stärksten individuellen, sozialen, organisationalen und gesellschaftlich verstrickten Barrieren für Frauen sind die mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der wenig professionelle Umgang mit strategischer Diskriminierung (bis hin zu sexuellen Übergriffen) und das Fehlen von systematischen Aktivitäten zum Aufbau von Netzwerken und Verbündeten. Dementsprechend werden der Ausbau der Kinderbetreuung, die Förderung von Doppelführungen sowie die Weiterentwicklung von Trainings im Umgang mit Diskriminierung und zum Aufbau von Netzwerken als mögliche Interventionen für Schulen, Studium und Unternehmensseminare vorgeschlagen.
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