Industrie in der Rezession – Wachstumskräfte schwinden. Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2019

Die Konjunktur in Deutschland hat sich im laufenden Jahr weiter abgekühlt. In beiden Quartalen des Sommerhalbjahrs dürfte die Wirtschaftsleistung geschrumpft sein. Seit Einsetzen des Abschwungs zur Jahreswende 2017/2018 ist nunmehr ein Großteil der zuvor recht deutlichen Überauslastung der Produktio...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Link(s) zu Dokument(en):IHS Publikation
Hauptverfasser: Weyerstrass, Klaus, Fortin, Ines, Grozea-Helmenstein, Daniela, Koch, Sebastian P., Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose
Format: Research Report NonPeerReviewed
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: 2019
Beschreibung
Zusammenfassung:Die Konjunktur in Deutschland hat sich im laufenden Jahr weiter abgekühlt. In beiden Quartalen des Sommerhalbjahrs dürfte die Wirtschaftsleistung geschrumpft sein. Seit Einsetzen des Abschwungs zur Jahreswende 2017/2018 ist nunmehr ein Großteil der zuvor recht deutlichen Überauslastung der Produktionskapazitäten abgebaut. Die Gründe für die konjunkturelle Abkühlung sind in erster Linie in der Industrie zu suchen. Dort ist die Produktion seit Mitte letzten Jahres rückläufig, da sich die Nachfrage insbesondere nach Investitionsgütern in wichtigen Absatzmärkten abgeschwächt hat. Allmählich strahlt die Industrierezession auch auf die unternehmensnahen Dienstleister aus. Eine Konjunkturkrise mit einer ausgeprägten Unterauslastung der deutschen Wirtschaft ist indes trotz rückläufiger Wirtschaftsleistung im Sommerhalbjahr 2019 nicht zu erwarten, wenngleich die konjunkturellen Abwärtsrisiken derzeit hoch sind. Vor allem die Handelskonflikte und der drohende harte Brexit könnten zu einer schwächeren konjunkturellen Entwicklung führen. Die Institute sehen angesichts der konjunkturellen Lage keinen Bedarf für kurzfristig angelegte Interventionen der Wirtschaftspolitik. Die im Abgaben- und Transfersystem verankerten automatischen Stabilisatoren sind nach Einschätzung der Institute weiterhin ausreichend, um die konjunkturellen Ausschläge zu dämpfen. Ein Festhalten an der „schwarzen Null“ wäre hingegen schädlich. Nicht zu rechtfertigen sind jedoch kurzfristig angelegte Maßnahmen wie „Abwrackprämien“, die eine vorzeitige Verschrottung langlebiger Konsumgüter durch staatliche Subventionen anreizen.