Zusammenfassung: | Dieser Beitrag strengt eine kritische bildungspolitische, forschungs- und theoriegestützte Einordnung der Politiken und Praktiken der Validierung jenes Lernens an, das neben oder außerhalb des formalisierten Lehrens, Prüfens und Zertifizierens zu Ergebnissen führt. Dabei wird das Zusammenspiel von Erwachsenenbildung und Erstausbildung beleuchtet und der Finger auf die Rhetorik der „Ergebnisorientierung“ gelegt, die seit dem Aufkommen des „New Public Management“ einen Ankerpunkt auch der Bildungspolitik darstellt. Vertreten wird u.a. die These, dass in der Ergebnisorientierung die Dimension des Prüfens/Bewertens forciert und verstärkt wurde, während Ansätze, die stärker auf die Prozesse Wert legen, (relativ) ins Hintertreffen geraten sind; durch die Standardisierung verschob sich auch die Professionalität vom Lehren zum Testen. Inwieweit – so eine der grundlegenden Fragen des Autors – werden durch das nicht unbedingt notwendige, aber faktisch etablierte enge Zusammenspiel von Qualifikationsrahmen und Validierung in der Erwachsenenbildung fortschrittliche Potentiale der Erwachsenenbildung beiseitegeschoben? Und inwieweit wird als Nebenfolge der Fokus auf Standards-Überprüfungen auch in der Erstausbildung weiter verstärkt, was somit doppelten Schaden anrichtet? Der Beitrag versucht die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen selbst wiederum abstrakten und komplexen Elementen zu betrachten und durch eine erste „systemische“ Zusammenfügung dieser verschiedenen Anhaltspunkte und Bausteine einen vertiefenden bildungspolitischen Diskurs anzuregen. (Red.)
|