Zusammenfassung: | Abstract
Tobacco use is a significant risk factor for a large number of diseases and consequently causes considerable costs both within and outside the healthcare system. Smoking prevalence rates in Austria are relatively high compared to other EU countries, both with respect to active smoking and second-hand smoking.
The present study aims to estimate avoidable costs of smoking for Austria. For this purpose, a life-cycle was used, which allows for incorporating both morbidity and mortality effects. The model compares real expenses within the selected categories with the hypothetical expenses of a smoke-free society. The reference year is 2016.
According to the analysis, approx. 12,840 deaths (or 16% of total deaths) were attributable to smoking in 2016, approx. 230 of which were attributable to passive smoking. Medical costs of smoking amount to EUR 630.5 million per year. Non-medical costs, which comprise sickness benefits, care allowances and disability pensions, amount to EUR 197.5 million in total. Productivity losses of employed smokers resulting from more frequent sick leaves, disability and premature deaths – labelled as indirect or economic costs – are estimated at EUR 1.49 billion. Furthermore, the study provides a monetary estimation of the involuntary reduction in life expectancy of passive smokers, which amounts to EUR 91.1 million annually. Total costs of smoking according to the life-cycle model add up to EUR 2.41 billion per annum. This corresponds to 0.68% of GDP in 2016. The costs of passive smoking amount to EUR 118.8 million. These costs are contrasted with tobacco tax revenues of EUR 1.83 billion in 2016 (EUR 1.48 billion according to the life-cycle model).
A simulation, which was performed in addition to the cost analysis, furthermore suggests that the costs of smoking could be considerably reduced if smoking prevalence rates could be reduced to the level of countries with more effective anti-tobacco policies.
The results of the present study show that smoking incurs considerable costs on the Austrian society. While the costs of passive smoking are relatively low compared to total costs, they weigh particularly heavily from a socio-political point of view as passive smokers are exposed to health risks involuntarily.
Zusammenfassung
Tabakkonsum ist ein bedeutender Risikofaktor für eine Vielzahl von Erkrankungen und verursacht somit in weiterer Folge erhebliche Kosten sowohl innerhalb als auch außerhalb des Gesundheitssystems. Österreich weist im EU-Vergleich sowohl bei den Aktiv-RaucherInnen als auch bei den Passiv-RaucherInnen hohe Prävalenzen auf.
Das Ziel der vorliegenden Studie besteht darin, die vermeidbaren Kosten des Rauchens für Österreich abzuschätzen. Zu diesem Zweck wurde ein Lebenszyklusmodell angewandt, welches die Berücksichtigung sowohl von Morbiditäts- als auch von Mortalitätseffekten ermöglicht. Im Rahmen des Modells werden die realen Aufwendungen im Status quo mit den hypothetischen Aufwendungen einer rauchfreien Gesellschaft verglichen. Als Basisjahr dient das Jahr 2016.
Der Analyse zufolge waren im Jahr 2016 ca. 12.840 Todesfälle (oder 16% der insgesamt Verstorbenen) auf Rauchen zurückzuführen, ca. 230 davon auf Passivrauchen. Die medizinischen Kosten des Rauchens belaufen sich auf EUR 630,5 Mio. Die nicht-medizinischen Kosten, welche Ausgaben für Pflege und Krankengelder sowie Invaliditätspensionen umfassen, betragen insgesamt EUR 197,5 Mio. Produktivitätsausfälle, die sich durch häufigere Krankenstände, Invalidität und vorzeitige Sterblichkeit ergeben, – bezeichnet als indirekte oder ökonomische Kosten – werden auf EUR 1,49 Mrd. geschätzt. Des Weiteren führt die Studie eine monetäre Bewertung der unfreiwilligen Verkürzung der Lebenserwartung von Passiv-RaucherInnen durch, welche sich mit jährlich EUR 91,1 Mio. niederschlägt. Die Gesamtkosten des Rauchens nach dem Lebenszyklusmodell belaufen sich somit auf EUR 2,41 Mrd. für das Jahr 2016. Dies entspricht 0,68% des BIP im Jahr 2016. Die Kosten des Passivrauchens betragen insgesamt EUR 118,8 Mio. Diesen Kosten stehen Tabaksteuereinnahmen von EUR 1,83 Mrd. im Jahr 2016 (EUR 1,48 Mrd. nach dem Lebenszyklusmodell) gegenüber.
Eine Simulation, welche ergänzend zur Kostenanalyse durchgeführt wurde, lässt darauf schließen, dass die Kosten des Rauchens durch eine Senkung der Rauchprävalenzen auf das Niveau von Ländern mit effektiverer Anti-Tabak-Politik deutlich reduziert werden könnten.
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass Rauchen der österreichischen Gesellschaft erhebliche Kosten aufbürdet. Während die Kosten des Passivrauchens im Vergleich zu den Gesamtkosten relativ gering ausfallen, wiegen diese aus gesellschaftspolitischer Sicht jedoch besonders schwer, da PassivraucherInnen dem gesundheitlichen Risiko unfreiwillig ausgesetzt sind.
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