Zum aktuellen Entwicklungsstand der Verbraucherforschung in Österreich. Ergebnisse einer Online-Befragung von ExpertInnen im Bereich verbraucherInnen- und konsumtionsbezogener Forschung

Empirisches Wissen über den Ge- und Verbrauch von Konsumgütern sowie über die Bedürfnisse und Problemlagen von KonsumentInnen kommt unter den gegenwärtigen multiplen Krisen (der Finanzwirtschaft, des Klimawandels, der Migration, der Arbeitswelt usw.) bei zugleich hoch bleibendem Niveau des Massenkon...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Link(s) zu Dokument(en):IHS Publikation
Hauptverfasser: Jonas, Michael, Nessel, Sebastian, Hassemer, Simeon, Pfister, Sandra
Format: Discussion/ Working Paper NonPeerReviewed
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: 2017
Beschreibung
Zusammenfassung:Empirisches Wissen über den Ge- und Verbrauch von Konsumgütern sowie über die Bedürfnisse und Problemlagen von KonsumentInnen kommt unter den gegenwärtigen multiplen Krisen (der Finanzwirtschaft, des Klimawandels, der Migration, der Arbeitswelt usw.) bei zugleich hoch bleibendem Niveau des Massenkonsums eine immer wichtigere Rolle zu. Vor allem in Deutschland wurden in den letzten Jahren einige Initiativen auf Landes- und Bundesebene angestoßen und entsprechende Institutionen und Rahmenbedingungen geschaffen, die eine Etablierung und Verstetigung des Forschungsfelds der Verbraucherforschung begünstigten. In Österreich ist die Verbraucherforschung von einer solchen Entwicklung bisher weit entfernt. Auch wenn es in Österreich eine Reihe von AkteurInnen gibt, die zu verbrauchsspezifischen Themenstellungen forschen, mangelt es bisher an notwendigen Vernetzungen, Förderungen und institutionellen Rahmenbedingungen, die für eine vergleichbare Etablierung dieses Forschungsfeldes unabdingbar sind. Einer gezielten Impulsgebung zur Förderung der Verbraucherforschung in Österreich steht zuallererst entgegen, dass diese auf einer gesicherten Wissensgrundlage stehen müsste, die über den aktuellen Stand der Verbraucherforschung in Österreich informiert. Vor diesem Hintergrund erhebt diese von der Kammer für Arbeiter und Angestellte in Wien beauftragte Studie (1) den aktuellen Entwicklungsstand der Verbraucherforschung in Österreich, (2) die vorhandenen Forschungsbereiche sowie (3) die wahrgenommenen Forschungslücken und institutionellen Rahmenbedingungen des Feldes. Die empirische Basis der folgenden Ergebnisse bildete ein Mixed-Methods-Verfahren, das qualitative Interviews, Dokumentenanalysen und eine quantitative Befragung von 376 Verbraucherforschenden beinhaltete. Das zentrale Ergebnis der Untersuchung ist, dass es in Österreich eine Reihe von Gemeinsamkeiten im Feld der Verbraucherforschenden gibt, die eine Basis für eine (weitere) Etablierung dieses Forschungsfeldes bilden. Diese beinhalten u.a. die empirische Ausrichtung der Forschenden sowie ihr Wunsch nach mehr Inter- und Transdisziplinarität, nach mehr Vernetzung im Forschungsfeld sowie nach einer stärkeren finanziellen Förderung der Verbraucherforschung und dem Aufbau entsprechender institutioneller Rahmenbedingungen. Allerdings zeigen die Ergebnisse der vorliegenden Studie auch die gegenwärtig bestehenden Hemmnisse auf, die eine stärkere Vernetzung und Konsolidierung des Forschungsfeldes bisher behindern. Die zentralen Hemmnisse liegen u.a. in einer bisher fehlenden politischen Förderung der Verbraucherforschung in Österreich, der Heterogenität von methodologischen Ansätzen und Weltsichten der Forschenden sowie der Uneinigkeit über die mit Verbraucherforschung verbundenen Ziele. Der Bericht schließt mit einigen Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Verbraucherforschung in Österreich.