Zusammenfassung: | Im Bereich der Erwachsenenbildung im ESF (Europäischen Sozialfonds), der auf das Nachholen von Bildungsabschlüssen und den Erwerb von Basiskompetenzen ausgerichtet ist, wird ein institutioneller und pädagogisch-didaktischer Ansatz gelebt, der sich von zentralen Logiken im Erst(aus)bildungssystem unterscheidet. Dass daran ein Bedarf besteht, ist evident, wenn davon ausgegangen wird, dass fehlende Abschlüsse oder Kompetenzen, zumindest für diejenigen, die ein formales Bildungssystem in Österreich durchlaufen haben, etwas damit zu tun haben, wie dieses Bildungssystem strukturiert und wie darin interagiert wird. Der pädagogisch-didaktische/institutionelle Ansatz findet seine konkrete Entsprechung in den sogenannten strategischen Leitlinien des LLL, die einen wesentlichen Baustein der österreichischen Strategie zum lebensbegleitenden Lernen bilden. Der Beitrag beginnt mit einer Diskussion der Ausgangsbedingungen. Dabei geht es einerseits um die Dimension der fehlenden Basisqualifikationen bzw. -kompetenzen und ihre gesellschaftliche Relevanz (Abschnitt 2), andererseits um den erwähnten didaktischen Ansatz und sein Potenzial zur Überwindung von Benachteiligungen (Abschnitt 3). Der Fokus des Beitrags liegt auf den empirischen Analysen, die im Zuge einer mehrjährigen Evaluationsstudie zum Bereich „Erwachsenenbildung“ im ESF durchgeführt wurden (Abschnitt 4). So wird in Abschnitt 5 auf einer quantitativen Analyse aufbauend gezeigt, welchen Einfluss die Umsetzung dieser LLL-Leitlinien im Hinblick auf Ergebnisse sowie auf breiter konzipierte Wirkungsdimensionen hat. Abschließend wird in Abschnitt 6 qualitativ analysiert, welche Bedeutung diese Wirkungen im Kontext der Lebensgeschichten von ehemaligen Teilnehmern/Teilnehmerinnen haben und in welchem Zusammenhang diese mit den LLL-Leitlinien stehen.
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