Zusammenfassung: | Die Einführung einer AusBildung bis 18 ist bei einer in Österreich seit Jahrzehnten bestehenden Schulpflicht für neun Schuljahre ein großer Einschnitt, so dass damit ein nationales Programm von bedeutender Dimension in Angriff genommen wird. Es wird das Ziel verfolgt, den Anteil an Bildungsabschlüssen auf der oberen Sekundarstufe zu erhöhen. Insofern handelt es sich um die wesentliche nationale Initiative gegen frühen Schulabbruch.
Der Bericht stellt die Ergebnisse der wissenschaftlichen Grundlagenanalysen dar, die im Auftrag von BMASK, BMBF und BMWFW durchgeführt wurden. Er umspannt quantitative Analysen zu Ausmaß und Ursprung von frühem Bildungsabbruch, qualitative Analysen zu Hintergründen, Problemlagen und Ressourcen von betroffenen Jugendlichen bis zu Analysen der bereits existierenden Angebote im Bereich der Prävention von frühem AusBildungsabbruch sowie entsprechender kompensatorischer Angebote.
Zielgruppe der Ausbildung bis 18 sind rund 16.000 Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren. Dabei unterscheiden sich die Lebenssituation, der Grad der Systemferne und der Unterstützungsbedarf der Jugendlichen. Trotz einer Bandbreite an Ursachen für frühen AusBildungsabbruch zeichnet sich als Gemeinsamkeit ab, dass schulischer Erfolg bzw. Misserfolg in hohem Maße von der Abwesenheit von Problematiken und der Verfügbarkeit von Unterstützung im außerschulischen Umfeld der Jugendlichen abhängt. Dies wird in einem System, das auf der Selektion der Besseren basiert, zusätzlich beschleunigt.
Österreichweit werden bereits beträchtliche Aktivitäten im Bereich der Kompensation eines fehlenden Abschlusses und der Systemintegration gesetzt. Um die AusBildung bis 18 zu realisieren ist es jedoch notwendig, den Bereich der Prävention auszubauen. Dies reicht von der generellen Reduktion der Selektivität des Bildungssystems über den Ausbau des Unterstützungssystems an Schulen bis zur gezielten Verteilung von Ressourcen an Schulstandorte, wo sich Problematiken häufen.
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