Identifikation von Faktoren, die ex-ante zur Resilienz einer Volkswirtschaft gegen gesundheitlich ausgelöste wirtschaftliche Krisen beitragen

Die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 traf im Februar und März dieses Jahres die Regierungen dieser Welt unvorbereitet und stellte diese bei der Eindämmung vor eine Herkulesaufgabe. Es galt die weitere Ausbreitung des noch unbekannten Virus einzudämmen, um so etwa die Gesundheitssysteme der jew...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Link(s) zu Dokument(en):IHS Publikation
Hauptverfasser: Schwarzbauer, Wolfgang, Reiter, Michael, Briglauer, Wolfgang, Hofer, Helmut, Koch, Philipp, Molnarova, Zuzana, Wolf, Martin
Format: Research Report NonPeerReviewed
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: 2020
Beschreibung
Zusammenfassung:Die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 traf im Februar und März dieses Jahres die Regierungen dieser Welt unvorbereitet und stellte diese bei der Eindämmung vor eine Herkulesaufgabe. Es galt die weitere Ausbreitung des noch unbekannten Virus einzudämmen, um so etwa die Gesundheitssysteme der jeweiligen Länder nicht zu überlasten und die Sterblichkeit der Bevölkerung auf einem möglichst geringen Niveau zu halten. Viele Regierungen weltweit griffen aus diesem Grund zum drastischen Mittel des (Teil-)Lockdowns ganzer Regionen bzw. Staaten, um die physischen Kontakte unter der Bevölkerung nur auf das absolut notwendige Minimum zu reduzieren. So kam es zur Schließung ganzer Branchen bzw. Industrien, also einer Beschränkung der Angebotsseite der Volkswirtschaft. Problematisch an der Beschränkung der Angebotsseite einer Volkswirtschaft ist, dass die temporäre Schließung von Unternehmen auch die Nachfrage nach Arbeitskräften und Vorleistungen anderer Unternehmen bzw. Branchen senkt. Dies kann die Krise verstärken. Sinkt die Nachfrage, so wird die Arbeitslosigkeit steigen und Unternehmen werden zunächst aufgrund geringer Reserven bzw. Eigenkapital in Liquiditätsengpässe geraten, die bei einer längeren Dauer auch zu Solvenzproblemen führen können. Zudem steigt in einer Pandemie, in der das Ende noch nicht absehbar ist die Unsicherheit für sämtliche Akteure einer Volkswirtschaft enorm. Dies verstärkt die zuvor genannten Entwicklungen wiederum weiter und verschärft die Krise. Um zu vermeiden, dass die temporären Wirtschaftseinbußen zu permanenten realwirtschaftlichen Folgen wie Konkursen und Arbeitsplatzverlusten führen, kam es international bei Regierungen und Notenbanken zu starken fiskal- und geldpolitischen Reaktionen. Besonders gefordert ist die Fiskalpolitik. Hilfen für Unternehmen, Kreditgarantien und einkommensstabilisierende Zahlungen sollen Liquiditätsprobleme der betroffenen Unternehmen entgegenwirken, um Konkurse zu verhindern und einem Anstieg der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken. Eine Insolvenzwelle würde sich darüber hinaus auch auf den Bankensektor ausstrahlen und die Finanzierungskonditionen für Unternehmen und Staaten verschlechtern. Angesichts dieser dramatischen Auswirkungen und sehr großen Anstrengungen seitens Fiskal- und Geldpolitik stellt sich die Frage, welche Faktoren ex-ante die Widerstandsfähigkeit einer Volkswirtschaft erhöhen können. Dies wird in der vorliegenden Studie untersucht. Der Begriff Resilienz beschreibt die Fähigkeit einen unvorhersehbaren Schock möglichst gut abzufedern, ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen, und sich schnell wieder davon zu erholen. Im Folgenden wird auf die ökonomische Resilienz fokussiert, die beschreibt, welche Faktoren das ökonomische System gegen unvorhersehbare Krisen stärken.