Einstellungen zum Sozialstaat im Verlauf der COVID-19 Pandemie: Ergebnisse der AKCOVID Panel-Befragung

Diese Studie untersucht die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Einstellungen zum Sozialstaat in Österreich. Die zugrundeliegenden Daten wurden im Rahmen einer repräsentativen Panelbefragung im Juni 2020 und Jänner 2021 erhoben (AKCOVID-Surveys) und mit Daten aus dem European Social Survey fü...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Link(s) zu Dokument(en):IHS Publikation
Hauptverfasser: Liedl, Bernd, Steiber, Nadia
Format: Discussion/ Working Paper NonPeerReviewed
Veröffentlicht: 2021
Beschreibung
Zusammenfassung:Diese Studie untersucht die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Einstellungen zum Sozialstaat in Österreich. Die zugrundeliegenden Daten wurden im Rahmen einer repräsentativen Panelbefragung im Juni 2020 und Jänner 2021 erhoben (AKCOVID-Surveys) und mit Daten aus dem European Social Survey für 2018/19 verglichen, um Veränderungen in den Einstellungen seit Beginn der Corona-Krise festzustellen. Die Bevölkerung misst dem Sozialstaat seit Beginn der Krise und auch in ihrem weiteren Verlauf eine zunehmende Bedeutung bei. Dieser Einstellungswandel kann bei beiden Geschlechtern, in allen Altersgruppen, allen sozioökonomischen Gruppen und Regionen Österreichs beobachtet werden. Die Befürwortung der staatlichen Einkommensumverteilung ist in Österreich im internationalen Vergleich sehr hoch und hat sich seit Beginn der Corona-Krise in der Bevölkerung mit niedrigeren Bildungsabschlüssen noch verstärkt. Die Einstellungen zu Sozialleistungen zeigen sich im Zeitverlauf stabil. Knapp die Hälfte der Befragten befürworten die Unterstützung eines angemessenen Lebensstandards für Arbeitslose und rund drei Viertel unterstützen Maßnahmen zur Reduktion von Armut. Zur Frage der Finanzierung der Krise erhält eine stärkere Besteuerung von großen Unternehmen die stärkste Zustimmung; während eine Einschränkung der Sozialleistungen mit Abstand die niedrigste Zustimmung erfährt. This study examines the effects of the Covid-19 pandemic on attitudes towards the welfare state in Austria. Data were collected in the frame of a representative panel survey in June 2020 and January 2021 and compared with 2018/19 data from the European Social Survey to study attitudinal change since the start of the Corona crisis. The majority population deems the welfare state to be of greater importance since the beginning of and with the longer duration of the pandemic. This attitudinal change can be observed among both genders, in all age groups, all socioeconomic groups and regions of Austria. Attitudes towards income redistribution are generally favorable in Austria and it is shown that within the lower educated population, preferences for income redistribution have strengthened in the Corona crisis. Attitudes towards social security have been stable over time. Almost half of the respondents support an adequate standard of living for unemployed people and around three quarters are in favor of measures to reduce poverty. On the question of financing the Corona crisis, a higher taxation of large companies received the highest approval, whereas a restriction on social benefits has by far the lowest approval rate.