Zusammenfassung: | Die Forschungsprämie wurde im Jahr 2002 eingeführt und ist seit 2011 das einzige steuerliche Instrument in Österreich zur Förderung von F&E, das allen Unternehmen gleichermaßen zugänglich ist. Über die Jahre ist der Prämiensatz laufend erhöht worden – zuletzt im Jahr 2016 auf 12 %. In 2015 wurden im Rahmen der Forschungsprämie F&E-Ausgaben in Höhe von knapp 502 Mio. Euro geltend gemacht.
Die Evaluierung zeigt, dass die Forschungsprämie vor allem bei kontinuierlich F&E-betreibenden Unternehmen unterstützend wirkt. Die Forschungsprämie wirkt mehr in die Tiefe als in die Breite, d.h. bei bereits F&E-intensiven Unternehmen verstärkt die Forschungsprämie die Forschungstätigkeit zusätzlich. Effekte zeigen sich dabei vor allem in Hinblick auf die Ermöglichung von mehr Investitionen in für F&E notwendige Infrastruktur, die Übernahme eines höheren technologischen Risikos, beschleunigende Effekte auf die Projektumsetzung sowie bei international tätigen, forschungsintensiven Unternehmen auch im Bereich der Standortsicherung. Zum Teil wurden aufgrund der Forschungsprämie F&E-Aktivitäten nach Österreich verlagert und mehr F&E-Verantwortung hier angesiedelt. Insgesamt verschafft die Forschungsprämie den Unternehmen eine höhere Flexibilität. Eine Ausweitung der F&E bei Unternehmen mit bislang geringer bzw. keiner F&E adressiert die Forschungsprämie hingegen weniger. Diese werden mehr durch die direkte Forschungsförderung angesprochen.
Die an der Evaluierung teilnehmenden Unternehmen haben ihren Angaben zufolge zwischen 2010 und 2015 rund 10.400 zusätzliche hoch- bzw. höher qualifizierte MitarbeiterInnen eingestellt. Die Zufriedenheit - sowohl was das Verfahren zur Geltendmachung der Prämie als auch ihre Ausgestaltung betrifft – ist insgesamt bei den Unternehmen relativ hoch.
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