Hypo Alpe Adria

Der Beitrag bewertet drei alternative Szenarien für die Abwicklung der Bank Hypo-Alpe-Adria. Die Anstaltslösung sieht eine Übertragung von problematischen Krediten und Anlagen in eine Abbaugesellschaft vor, damit die Bank von Altlasten befreit und verkauft werden kann. Die Verbindlichkeiten der Abba...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Link(s) zu Dokument(en):IHS Publikation
1. Verfasser: Keuschnigg, Christian
Format: IHS Series NonPeerReviewed
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: 2014
Beschreibung
Zusammenfassung:Der Beitrag bewertet drei alternative Szenarien für die Abwicklung der Bank Hypo-Alpe-Adria. Die Anstaltslösung sieht eine Übertragung von problematischen Krediten und Anlagen in eine Abbaugesellschaft vor, damit die Bank von Altlasten befreit und verkauft werden kann. Die Verbindlichkeiten der Abbaubank würden die Staatsschuld um etwa 13 Mrd. € oder ca. 4,1% des BIPs erhöhen. Dem stehen jedoch Vermögenswerte gegenüber, die über die Zeit durch Verkauf und Rückzahlung realisiert werden, so dass die Nettoverluste für den Steuerzahler bis zu 4 Mrd. € betragen könnten. Die Beteiligungslösung bringt keine Einsparungen für den Staat, da die konkurrierenden Banken für die Übernahme einer Verlustbeteiligung kompensiert werden müssen. Im Vergleich zur erprobten Anstaltslösung birgt die Insolvenz ein ungleich höheres Risiko mit unsicherem Ausgang. Die Insolvenz würde nicht nur den Restwert der Bank und damit die verteilbaren Vermögen stark reduzieren, sondern auch das Vertrauen in die Erfüllung staatlicher Verpflichtungen erschüttern und die Qualität des Wirtschaftsstandortes beeinträchtigen. Die jüngsten Herabstufungen durch die Rating-Agenturen zeigen, dass ein erhöhtes Risiko für staatlich garantierte Anleihen und einzelne Länder und Banken wahrgenommen wird, das über kurz oder lang zu höheren Risikoprämien und Finanzierungskosten führen dürfte.