Ressourcenverbrauch in der EU: "Wachstumspillen für die Gesundheitsausgaben - Schwerpunktthema: Fallpauschalen im ambulanten Sektor"

Ressourcenverbrauch: In der EU scheint hohe gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung mit hohen Ausgaben für die stationäre Versorgung einherzugehen. Das Wachstum der stationären Ausgaben ist jedoch gebremst, zumal sich die Reformen in der letzten Dekade auf diesen Leistungsbereich konzentriert haben. Die...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Link(s) zu Dokument(en):IHS Publikation
Hauptverfasser: Hofmarcher, Maria M., Riedel, Monika, Röhrling, Gerald
Format: IHS Series NonPeerReviewed
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: 2003
Beschreibung
Zusammenfassung:Ressourcenverbrauch: In der EU scheint hohe gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung mit hohen Ausgaben für die stationäre Versorgung einherzugehen. Das Wachstum der stationären Ausgaben ist jedoch gebremst, zumal sich die Reformen in der letzten Dekade auf diesen Leistungsbereich konzentriert haben. Die Ausgaben der ambulanten Versorgung wuchsen EU-weit unterdurchschnittlich. Eine Ausnahme bildet Österreich, das ein hohes Ausgabenniveau mit hohen Wachstumsraten kombiniert. Allerdings ist die stärkste Dynamik des Wachstums in den Ausgaben der privaten Haushalte für haus- und fachärztliche Leistungen zu erkennen. In nahezu allen Ländern wuchsen die Arzneimittelausgaben zwischen 1990 und 2000 deutlich stärker als das Bruttoinlandsprodukt, was zu einer merklichen Erhöhung des Ausgabenanteils führte. Die Wachstumsdynamik des Arzneimittelmarktes in Österreich ist besonders ausgeprägt, allerdings gehen wir von einer Konvergenz der Ausgaben aus, die für Österreich weitere Ausgabensteigerungen bedeuten könnte. Der Anteil der Arzneimittelausgaben in Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben liegt in Österreich nach wie vor deutlich unter dem EU-Durchschnitt. Fallpauschalen: Fallpauschalen kommen im ambulanten Sektor derzeit kaum zum Einsatz, werden aber für FachärztInnen in Deutschland geplant. Bislang werden sie nur vereinzelt und in einem krankenanstaltenähnlichen oder –nahen Umfeld und nicht flächendeckend eingesetzt. In einem deutschen Modellversuch zu ausgewählten ambulanten Operationen wurde nur bei drei von elf Operationstypen eine Substitution von stationär durch ambulant erreicht, und selbst diese erfolgte zum Teil in den Krankenanstaltenambulanten Bereich. Bei einem einzigen Operationstyp wurde ein Rückgang der Gesamtausgaben (bei niedergelassenen Ärzten und im Krankenhaus) erzielt. Für einzelne Operationstypen stiegen die Gesamtausgaben sogar. Diese Erfahrungen zeigen die Schwierigkeiten bei der Auswahl der Eingriffe und dem Festlegen einer anreizkompatiblen Honorierung auf. In Schweden wurde eine Erweiterung des DRG-Systems für den Krankenanstaltenambulanten Bereich entwickelt, aber noch nicht eingeführt. In zwei österreichischen Bundesländern werden bereits Fallpauschalen in Krankenanstaltenambulanzen in Österreich eingesetzt; die kurze Zeitspanne seit ihrer Einführung und insbesondere Unterschiedlichkeiten in der Datenerfassung lassen aber noch keinerlei dadurch induzierte Lenkungswirkungen erkennen.