Ressourcenverbrauch in der EU: Sollte Österreich westlicher werden? - Schwerpunktthema: Die Leistungsfähigkeit der Ordenskrankenhäuser könnte "ansteckend" sein

Ressourcenverbrauch in der EU: Sollte Österreich westlicher werden? Würde die Spitalsverweildauer bei Kataraktoperationen in Österreich jener in Frankreich und im Vereinigten Königreich entsprechen, könnten allein in diesem Versorgungsbereich, der etwa zwei Prozent aller Spitalsaufenthalte verursach...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Link(s) zu Dokument(en):IHS Publikation
Hauptverfasser: Hofmarcher, Maria M., Riedel, Monika, Röhrling, Gerald
Format: IHS Series NonPeerReviewed
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: 2005
Beschreibung
Zusammenfassung:Ressourcenverbrauch in der EU: Sollte Österreich westlicher werden? Würde die Spitalsverweildauer bei Kataraktoperationen in Österreich jener in Frankreich und im Vereinigten Königreich entsprechen, könnten allein in diesem Versorgungsbereich, der etwa zwei Prozent aller Spitalsaufenthalte verursacht, 156 Betten abgebaut und etwa zwölf Millionen Euro in der stationären Versorgung frei werden. Wir analysieren die Häufigkeit der Kataraktoperationen, die europaweit stark variiert. Mittlerweile werden in allen EU-Ländern Katarakte in unterschiedlichem Umfang auch tagesklinisch oder ambulant versorgt. Österreich hat nicht nur keine nennenswerte tagesklinische Versorgung für diese häufigen Eingriffe, sondern das Risiko eines Spitalsaufenthaltes ist deutlich höher als im EUDurchschnitt. Darüber hinaus liegen ÖsterreicherInnen bei Kataraktoperationen etwa doppelt so lange im Spital wie die durchschnittliche EU-BürgerIn und verweilen damit länger als TschechInnen, TürkInnen und UngarInnen. Schwerpunktthema: Die Leistungsfähigkeit der Ordenskrankenhäuser könnte 'ansteckend' sein: Würden kommunale Häuser die Produktivität von Ordenskrankenhäusern erreichen, könnten allein in Wien bis zu 170 Millionen Euro an öffentlichen Mitteln frei werden. Wir analysieren den Krankenhausmarkt in Kärnten und in Wien, wo Ordenskrankenhäuser rund ein Fünftel der akuten Krankenhausversorgung tragen, - Tendenz: steigend. An den behandelten Leiden gemessen, ist ihr Angebotsspektrum zwar gut vergleichbar und recht ähnlich verteilt wie in kommunalen Krankenhäusern, konzentriert sich aber etwas stärker auf einzelne Behandlungsbereiche. Da die Ordensspitäler mit deutlich niedrigerer Personalintensität arbeiten, ist auch ihre Arbeitsproduktivität höher und steigt zudem im Zeitablauf stärker an. Dies schlägt sich auch in der Entwicklung der Endkosten nieder. Dass der Betriebsabgang von Ordensspitälern weniger öffentliche Finanzierung erhält als jener vergleichbarer kommunaler Spitäler, dürfte die effizientere Entwicklung der konfessionellen Häuser zusätzlich unterstützen.