Analyse der Reformpool-Aktivität in Österreich: Wie viel Reform ist im Reformpool?

Analyse der Reformpool-Aktivität in Österreich: Wie viel Reform ist im Reformpool? In unserer Untersuchung zeigte sich ein sehr differenziertes Bild des Reformpools. Nach zögerlichem Beginn in den Jahren 2005 und 2006 erfuhr er 2007 einen Aufschwung, der aber wieder abzuflauen droht. Im Jahr 2008 wu...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Link(s) zu Dokument(en):IHS Publikation
Hauptverfasser: Czypionka, Thomas, Röhrling, Gerald
Format: IHS Series NonPeerReviewed
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: 2009
Beschreibung
Zusammenfassung:Analyse der Reformpool-Aktivität in Österreich: Wie viel Reform ist im Reformpool? In unserer Untersuchung zeigte sich ein sehr differenziertes Bild des Reformpools. Nach zögerlichem Beginn in den Jahren 2005 und 2006 erfuhr er 2007 einen Aufschwung, der aber wieder abzuflauen droht. Im Jahr 2008 wurden lediglich neun Projekte beschlossen, und bis März 2009 kam bisher nur ein einziges dazu. Insgesamt ist festzustellen, dass sich ein Großteil der Projekte mit Integrierter Versorgung beschäftigt; beispielsweise mit Disease-Management- Programmen (DMP) für Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2, Schlaganfall oder koronarer Herzkrankheit. Eine Gegenüberstellung der ursprünglich maximal zur Verfügung stehenden Reformpool-Mittel pro Jahr (ein Prozent der intra- und extramuralen Ausgaben) illustriert, dass österreichweit lediglich rund 16 Prozent der möglichen Gelder ausgeschöpft wurden. Die ersten gesichteten Evaluierungsberichte stellen eine große Bandbreite dar, was die Qualität der Evaluierung betrifft. In nur wenigen Fällen fanden bisher Überlegungen bezüglich eines Regelbetriebes/ einer Regelfinanzierung statt. Die größten Probleme des Reformpools sehen wir in seiner Anreizstruktur: Für die Kostenträger stellen die Projekte Zusatzbelastungen zum laufenden Budget dar, sodass die Dotierung im Zweifelsfall niedriger ausfällt. Hinzu kommt, dass Land und Sozialversicherung teilweise gegenläufige Interessen haben, sodass gesamthaft sinnvolle Projekte am mangelnden Interesse der einen oder anderen Seite scheitern können. Das Ziel, die allokative Effizienz zu erhöhen, wurde bisher nicht erreicht. Das deutsche System der Anschubfinanzierung zur Integrierten Versorgung mit dedizierten Mitteln könnte als Vorbild für eine sinnvolle "Reform des Reformpools" dienen.