Erfolg und Scheitern von Gesundheitsreformen: Ursachen und Reformanalysen für die USA und Ungarn.

Die Anpassungsfähigkeit von Gesundheitssystemen an die gesellschaftlichen Entwicklungen erfordert kontinuierliche Reformbemühungen, deren Erfolg oder Misserfolg von einer Reihe von Determinanten abhängt, die die Wissenschaft erst besser zu verstehen beginnt. Zum einen ist dies Information über das G...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Link(s) zu Dokument(en):IHS Publikation
Hauptverfasser: Czypionka, Thomas, Riedel, Monika, Röhrling, Gerald, Mayer, Susanne
Format: IHS Series NonPeerReviewed
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: 2010
Beschreibung
Zusammenfassung:Die Anpassungsfähigkeit von Gesundheitssystemen an die gesellschaftlichen Entwicklungen erfordert kontinuierliche Reformbemühungen, deren Erfolg oder Misserfolg von einer Reihe von Determinanten abhängt, die die Wissenschaft erst besser zu verstehen beginnt. Zum einen ist dies Information über das Gesundheitswesen und die Zusammenhänge, die frühzeitige Einbindung von Experten und Betroffenen, die notwendige politische Durchsetzungskraft und das richtige Ausmaß von (De-)Zentralisierung. Diese Faktoren lassen sich anhand von Reformen in den USA und Ungarn gut empirisch nachweisen. Während Präsident Obama viele Fehler der Ära Clinton vermieden hat und versucht, Stakeholder, Experten und Bevölkerung einzubinden, liefern der komplexe politische Prozess in den USA und die hohe Dezentralisierung für Lobbyisten zahlreiche Angelpunkte, seine Bemühungen zu torpedieren. In Ungarn zeigten sich in der Transformationsphase um 1990 mit ihren homogenen politischen Verhältnissen große Erfolge, während mit der mangelnden politischen Kontinuität der Folgejahre Reformen nur zögerlich voranschritten. Die jüngste spektakulär gescheiterte Reform, die auch zu einer stärkeren Privatisierung der Krankenversicherung hätte führen sollen, beschleunigte 2008 gleich auch die Auflösung der Koalitionsregierung. Zu hohes Tempo, mangelndes Expertenwissen und fehlende Einbindung der Bevölkerung trugen dazu bei.