Ambulatory Care Sensitive Conditions: Einflussmöglichkeiten und Ansätze zur Reduktion – internationale Evidenz

Ambulatory Care Sensitive Conditions (ACSC) gelten als Krankheitsbilder, bei denen Krankenhausaufenthalte durch eine zeitgerechte und effektive ambulante Versorgung potenziell verhindert werden können. Die Prävalenz von ACSC wird folglich als Indikator für die Qualität des ambulanten Versorgungssekt...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Link(s) zu Dokument(en):IHS Publikation
Hauptverfasser: Czypionka, Thomas, Röhrling, Gerald, Ulinski, Susanna, Berger, Michael
Format: IHS Series NonPeerReviewed
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: 2014
Beschreibung
Zusammenfassung:Ambulatory Care Sensitive Conditions (ACSC) gelten als Krankheitsbilder, bei denen Krankenhausaufenthalte durch eine zeitgerechte und effektive ambulante Versorgung potenziell verhindert werden können. Die Prävalenz von ACSC wird folglich als Indikator für die Qualität des ambulanten Versorgungssektors, und damit indirekt auch der Primärversorgung herangezogen. Internationale Evidenz zeigt, dass vermeidbare Krankenhausaufenthalte auf Faktoren des Gesundheitssystems (Zugang zu Primärversorgung, Ärzte- und Akutbettendichte), geo- und demographische Faktoren (geographische Lage, Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit), sozio-ökonomische Faktoren (Einkommen, regionale Armut, Arbeitslosigkeit, Bildungsniveau, Versicherungsstatus, Migrationshintergrund) und den Gesundheitsstatus (Rauchen und Alkoholkonsum, Krankheitslast und Komorbidität, Lebenserwartung, subjektiver Gesundheitszustand) zurückgeführt werden können. Österreich weist im OECD-Vergleich relativ hohe ACSC Aufnahmeraten auf - ein Problem, welches mit der Gesundheitsreform 2013 erkannt und angegangen wird. Eine Reduzierung vermeidbarer Krankenhausaufnahmen ist u. a. durch eine Verbesserung der Zugänglichkeit und der Kontinuität in der Behandlung der Primärversorgung einhergehend mit einer Stärkung der Rolle des Hausarztes möglich. Auch eine Erreichbarkeit ambulanter Versorgung außerhalb regulärer Ordinationszeiten und Maßnahmen der Patientenschulung sowie der Verhaltens- und Verhältnisprävention können solche Krankenhausaufnahmen reduzieren. Für alle Ansatzpunkte, welche die internationale Literatur aufzeigt, sollte die notwendige Evidenz für Österreich geschaffen werden. Folglich kann die oftmals kontextabhängige Effektivität der Maßnahmen sichergestellt und die vermeidbaren Krankenhausaufenthalte gemäß den Zielen der Gesundheitsreform reduziert werden.