multiplikator, relation und wirkungskoeffizient: zur analyse expansiver ausgabenpolitik in keynes' 'allgemeiner theorie'

zusammenfassung (einleitung): der "multiplikator" hat seit keynes eine besondere stellung in den untersuchungen angewandter wirtschaftstheorie erlangt. das konzept des multiplikators steht schlechthin fuer die koeffizienten all jener wirkungszusammenhaenge im oekonomischen system, an denen staatlich...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Link(s) zu Dokument(en):IHS Publikation
1. Verfasser: Wagner, Michael
Format: IHS Series NonPeerReviewed
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: institut fuer hoehere studien 1976
Beschreibung
Zusammenfassung:zusammenfassung (einleitung): der "multiplikator" hat seit keynes eine besondere stellung in den untersuchungen angewandter wirtschaftstheorie erlangt. das konzept des multiplikators steht schlechthin fuer die koeffizienten all jener wirkungszusammenhaenge im oekonomischen system, an denen staatliche wirtschaftspolitik - zum zweck der stabilisierung - anzusetzen versucht. die rezession mitte der 70-er jahre hat die multiplikatoranalyse auch in den blickpunkt wirtschaftspolitischer auseinandersetzungen gerueckt. denn schliesslich haengt die politische beurteilung staatlicher stabilisierungsmassnahmen nicht zuletzt von der vermuteten groesse der ausgabenmultiplikatoren ab. in der diskussion um die wirksamkeit staatlicher konjunkturpolitik stoesst der steuerungsoptimismus der traditionellen keynesianer zunehmend auf skepsis. insbesondere vertreter des neuen monetarismus gestehen einer expansiven budgetpolitik nur geringe antirezessive wirkungen zu. vermehrte staatsschulden wuerden zwar den preisauftrieb verstaerken, die beschaeftigung aber kaum anregen. zudem lerne das publikum langfristig den temporaeren charakter expansiver konjunkturpolitik zu antizipieren, wodurch die belebende wirkung des budgetdefizits zunichte gemacht wuerde.phillipskurve und beschaeftigungsmultiplikator seien instabile relationen, auf die zu bauen wirtschaftspolitisch problematisch sei. die debatten um den monetaristischen einwand werden vor allem auf der ebene empirisch-oekonometrischer untersuchungengefuehrt. das ist problematisch, weil die zur empirischen beweisfuehrung verwendeten modelle gegenueber dem strittigen punkt nicht neutral sind. die groesse der geschuetzten multiplikatoren haengt eng mit der a priori spezifikation des modells zusammen. unterschiedliche modelle ergeben deutliche differenzen in den multiplikatorwerten. je nach den theoretischen vorannahmen laesst sich aus den empirischen daten jeweils entweder ein betraechtlicher oder bloss verschwindender beschaeftigungseffekt expansiver ausgabenpolitik ableiten. die abweichenden ergebnisse konkurrierender oekonometrischer modelle fuehren erneut zu einer theoretischen vorfrage zurueck: welcher kausalzusammenhang liegt der multiplikatoranalyse zugrunde? die folgenden ueberlegungen wollen diese frage im hinblick auf das keynesianische konzept des multiplikators untersuchen. es soll geprueft werden, ob die heute vorherrschende vereinfachte keynesianische interpretation des multiplikators ueberhaupt jener kausalen dynamik entspricht, die keynes seiner analyse in der allgemeinen theorie zugrundelegt. zu diesem zweck skizziert teil ii die heute vorherrschende multiplikatordeutung des keynesianismus der textbuecher und oeffentlich-wirtschaftspolitischen doktrinen; geht teil iii auf die mechanistische erweiterung des grundmodells um den akzelerator ein; untersucht teil iv die kausale dynamik des multiplikatorprozesses im sinne der "allgemeinen theorie" von keynes; behandelt teil v sonderaspekte der multiplikatoranalyse in der "allgemeinen theorie"; zieht teil vi einige praktische wirtschaftspolitische schlussfolgerungen aus der interpretation der analyse von keynes.;