Zusammenfassung: | Der modernen Außenwirtschaftstheorie entsprechend ist zu erwarten, dass die Einführung der gemeinsamen Währung durch eine Verringerung der fixen und variablen Handelskosten eine Zunahme des Außenhandels im Euro-Raum zur Folge hatte. Da die Wirtschaft im Euro-Raum schwächer wuchs als bei ausgewählten Handelspartnern, ergaben sich hier aber gegenläufige Tendenzen, sodass einfache deskriptive Statistiken hier keine offenkundige Evidenz liefern. Der Anteil des Intra-Eurozonenhandels nahm seit der Realisierung der Währungsunion sogar ab. Die überwiegende Zahl der ökonometrischen Studien weist jedoch auf positive Handelseffekte der gemeinsamen währung in einer Größenordnung von 10% bis 15% hin. Ein großer Teil dieser Effekte ist auf eine Ausweitung des bestehenden Handels zurückzuführen, während die Ausweitung der gehandelten Güterarten eine geringere Rolle gespielt haben dürfte. Überdurchschnittlich hohe Effekte sind in Branchen mit einem hohen Verarbeitungsgrad und starker Produktdifferenzierung zu verzeichnen (pharmazeutische Industrie, Maschinenbau, Konsumgüterindustrie). Die größten Exportsteigerungen infolge der Einführung der gemeinsamen Währung ergeben sich für Deutschland, für Österreich liegen die Ergebnisse ebenfalls über dem Durchschnitt des Euro-Raumes. Kleine Länder, die der EU erst unlängst beigetreten sind, profitierten von der Währungsunion überdurchschnittlich; die Auswirkungen künftiger Beitritte zur Währungsunion könnten somit stärker ausfallen.
|