Zusammenfassung: | Der Aufholprozess Österreichs bezüglich der Forschungs- und Entwicklungsquote wurde durch eine Ausweitung der indirekten und direkten steuerlichen Förderung unterstützt. Der ungenügende Strukturwandel der österreichischen Wirtschaft zeigt allerdings, dass dem Fördersystem derzeit keine ausreichende steuernde Wirkung zukommt. Um radikale Innovationsstrategien zu forcieren, wäre eine explizite Arbeitsteilung zwischen der indirekten und der direkten Förderung erforderlich. Die indirekte Forschungsförderung ist sehr stark auf technische Innovationen ausgerichtet, wie sie vor allem für den High-Tech-Sektor der Sachgütererzeugung charakteristisch sind, während sich die Wirtschaftsstruktur in Richtung der wissensintensiven Dienstleistungen und der Medium-High-Tech-Industrie verlagert. Wirtschaftspolitisches Ziel muss es sein, die gesamte steuerliche Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation auf transparente und nachvollziehbare Grundlagen zu stellen. Die Treffsicherheit der Maßnahmen sollte gesteigert und die Maßnahmenvielfalt gestrafft werden, wobei auch der Abstimmung der Fördermaßnahmen untereinander – insbesondere zwischen Forschung, Entwicklung und Innovation sowie Bildung als wichtiger Voraussetzung für die Qualifikation von Humankapital – großes Augenmerk gewidmet werden sollte. Eine verstärkte zielgruppenspezifische Ausgestaltung der Maßnahmen sollte sich an der europäischen Best Practice orientieren.
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