Zusammenfassung: | Der Anstieg des Dollarkurses zwischen 1995 und 1997, der damit verbundene Rückgang der Welthandelspreise und die sprunghafte Erhöhung des Realzinses für internationale Schulden haben wesentlich zum Entstehen der Finanzkrisen in Ostasien, Rußland und Lateinamerika sowie zum Verfall der Erdölpreise beigetragen. Diese Entwicklungen werden das globale Wachstum im kommenden Jahr dämpfen, ein weiterer Rückgang von Zinssatz und Wechselkurs des Dollars und eine Erholung der Rohstoffpreise sollten jedoch eine Ausbreitung der Finanzkrisen verhindern. Insgesamt dürften die Weltproduktion zwischen 1997 und 2002 um 3,5% und der Welthandel um 6,5% pro Jahr expandieren. Während die USA und die EU ein Wirtschaftswachstum von 2,5% erreichen werden, dürfte es in Japan 1% kaum übersteigen. Im Zeitraum 1997/2002 wird das österreichische Bruttoinlandsprodukt real um durchschnittlich 2¾% pro Jahr zunehmen. Dank der gestärkten außenwirtschaftlichen Wettbewerbsposition werden sich die Exporte weiterhin dynamisch entwickeln, und die Außenwirtschaft dürfte einen positiven Beitrag zum Wachstum liefern. Die inländische Nachfrage wird im Prognosezeitraum vom kräftiger wachsenden privaten Konsum getragen (durchschnittlich +2% real pro Jahr). Mit der Entwicklung der verfügbaren Realeinkommen der privaten Haushalte wird sich die Sparquote wieder ihrem längerfristigen Gleichgewichtswert nähern. Die Bruttoanlageinvestitionen werden bis 2002 etwa doppelt so rasch steigen wie im Zeitraum 1991/1997; die Dynamik geht dabei von den Ausrüstungsinvestitionen und nicht von den Bauinvestitionen aus. Infolge der Produktionssteigerung und der Auswirkungen der Maßnahmen gemäß dem Nationalen Aktionsplan für Beschäftigung könnte die Beschäftigung ausgeweitet werden, und die Arbeitslosenquote bis zum Ende der Prognoseperiode leicht zurückgehen.
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