Zusammenfassung: | Seit dem Spätherbst 2004 lassen die Impulse aus dem Export nach, und die Sachgütererzeugung verliert an Dynamik. Die Konsumnachfrage der privaten Haushalte hat sich bislang nicht belebt. Im 2. Halbjahr 2005 könnte sich eine leichte Erholung der Konjunktur ergeben, die von einer Stabilisierung in Export und Industrieproduktion sowie etwas höheren Ausgaben für privaten Konsum und Bauinvestitionen ausgeht. Für das Jahr 2005 erwartet das WIFO ein Wirtschaftswachstum von real +1,8%, damit deutlich weniger als im Vorjahr (+2,2%). Die Aussichten für das Jahr 2006 sind gegenwärtig besonders unsicher, das WIFO unterstellt ein Wachstum, das etwa gleich hoch ist wie heuer (+1,9%). Aufgrund der starken Ausweitung des Arbeitskräfteangebotes steigt die Arbeitslosenquote trotz merklichen Beschäftigungswachstums weiter, sie wird 2006 7,3% der unselbständigen Erwerbspersonen erreichen. Die Inflationsrate liegt heuer wegen hoher Energiepreise, steigenden Wohnungsaufwands und der Anhebung der Tabaksteuer bei 2,5% und könnte sich – sofern sich die Rohölpreise auf den Weltmärkten stabilisieren – 2006 auf 1,9% verringern. Die Konjunkturschwäche und der Anstieg der Arbeitslosigkeit belasten die öffentlichen Haushalte, das Budgetdefizit dürfte auch im kommenden Jahr bei 1,9% des BIP verharren.
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