Zusammenfassung: | Erwerbseinkommen unterliegen in Österreich einer hohen Abgabenbelastung, die im unteren Einkommensbereich vor allem von den Sozialabgaben bestimmt wird. Eine Verringerung dieser Abgabenbelastung durch Senkung der Arbeitnehmerbeiträge zur Sozialversicherung im unteren Einkommensbereich würde, wie eine Schätzung mit dem WIFO-Mikrosimulationsmodell zeigt, für 90% der Niedriglohnbeschäftigten im Durchschnitt eine Steigerung der monatlichen Nettoentgelte um 5,2% bedeuten. Die Auswirkungen wären insbesondere für Teilzeitbeschäftigte spürbar. Dennoch würde sich die Verteilung der (äquivalisierten) verfügbaren Haushaltseinkommen kaum ändern, und die Nettoeinkommenssituation von "Working-Poor"-Haushalten würde sich nur geringfügig verbessern. Um größere Nettoeinkommenseffekte auf Haushaltsebene zu erreichen, müsste neben einer adäquaten progressiven Gestaltung der Sozialversicherungsbeiträge auch die hohe Grenz- und Durchschnittssteuerbelastung im unteren und mittleren Einkommensbereich des derzeitigen Lohn- und Einkommensteuersystems gesenkt werden.
|