Zusammenfassung: | In hochentwickelten Volkswirtschaften leistet Bildung einen zentralen Beitrag zu Innovationsaktivitäten und damit auch zu den Entwicklungsperspektiven der Wirtschaft. Wie Untersuchungen auf Unternehmensebene zeigen, ist der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in diesen Ländern das am häufigsten wahrgenommenste Innovationshemmnis, weit vor Finanzierungsproblemen. Die Bedeutung von Bildung als Ermöglicher von Innovation in Volkswirtschaften nahe der technologischen Grenze macht ihren Wachstumsbeitrag abhängig von vielen weiteren Faktoren, die für Innovationserfolge entscheidend sind, darunter die Qualität des Innovationssystems. Eine Wachstumspolitik muss daher das Bildungssystem systemisch mit anderen Politikbereichen und Wachstumsfaktoren betrachten. Ein stark berufsspezifisch ausgerichtetes Bildungssystem wie in Österreich fördert die Spezialisierung in Branchen, die eher auf inkrementelle Innovationen setzen; ob es Wachstumsnachteile mit sich bringt, lässt sich derzeit nicht beurteilen. Wachstumsrelevant ist aber jedenfalls die Qualität des Bildungssystems, deren Verbesserung in Österreich oberste Priorität genießen sollte.
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