Die stabilisierende Wirkung der Sozialpolitik in der Finanzmarktkrise

Sozialpolitische Maßnahmen und die Sozialsysteme federten die schwere Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2009 und 2010 in der EU merklich ab. Der größte Stabilisierungsbeitrag stammte von den automatischen Stabilisatoren, deren Wirkung zwischen den Ländern variiert. Sie ist einnahmensei...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Link(s) zu Dokument(en):WIFO Publikation
Veröffentlicht in:WIFO Monatsberichte (monthly reports)
Hauptverfasser: Thomas Leoni, Markus Marterbauer, Lukas Tockner
Format: article
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: 2011
Schlagworte:
Beschreibung
Zusammenfassung:Sozialpolitische Maßnahmen und die Sozialsysteme federten die schwere Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2009 und 2010 in der EU merklich ab. Der größte Stabilisierungsbeitrag stammte von den automatischen Stabilisatoren, deren Wirkung zwischen den Ländern variiert. Sie ist einnahmenseitig durch den Progressionsgrad des Abgabensystems und ausgabenseitig durch den Umfang der Transferleistungen bestimmt. Diskretionäre sozialpolitische Maßnahmen hatten ebenfalls stabilisierende Effekte, und zwar sowohl im Inland als auch bei den europäischen Handelspartnern. Ihre Wirkung auf Produktion und Beschäftigung blieb jedoch aufgrund der verbreiteten Unsicherheit und des hohen Anteils der Abgabensenkungen am Maßnahmenvolumen verhalten. Der Sozialstaat entfaltet auch durch die Stabilisierung der Erwartungen privater Haushalte antizyklische Effekte. Obgleich schwierig zu quantifizieren, dürfte diesen große Bedeutung zukommen.