Zusammenfassung: | Kaufkraftflüsse sind Teil von marktwirtschaftlichen Systemen; sie hängen von ökonomischen (z. B. Preisunterschieden), administrativen (z. B. Importkontingentierungen) und anderen (z. B. geographischen Gegebenheiten) Faktoren ab. Innerhalb der EU waren in der Vergangenheit die stärksten Kaufkraftflüsse zwischen Deutschland und seinen Nachbarländern (insbesondere Dänemark), Luxemburg und seinen Nachbarländern sowie Irland und Nordirland zu beobachten. Mit der Vollendung des Binnenmarktes wurde das grenzüberschreitende Einkaufen kurzfristig intensiviert. Mittel- bis langfristig sind gegenläufige Effekte erkennbar, die einander weitgehend neutralisieren sollten. In Österreich nahmen der Kaufkraftabfluß seit 1990 kontinuierlich zu, und zwar stärker als das Einkommen oder die Konsumausgaben insgesamt. 1995 (EU-Beitritt, Liraabwertung) erreichte er ein Niveau von 31 Mrd. S. Dadurch wurde der Output in Österreich um 1% gesenkt; 10.800 Arbeitsplätze gingen verloren, und den öffentlichen Haushalten entgingen Steuereinnahmen von 3,6 Mrd. S. Kaufkraftabflüsse sind nach den Ergebnissen der Studie hauptsächlich ein regionalökonomisches und branchenspezifisches Problem.
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