Zusammenfassung: | Die wachsende Bedeutung Chinas in der Weltwirtschaft und als globaler Investor rufen bei politischen Entscheidungsträgern in einigen Ländern Bedenken hervor. Das große Defizit im Handel mit China hat die US-Regierung veranlasst, die Zölle auf Einfuhren aus China zu erhöhen. Im Gegensatz zur Situation im Handel zwischen China und den USA ist der Handel zwischen dem Aggregat des Euroraums und China nahezu ausgeglichen, mit einem geringen Defizit im Warenverkehr und einem geringen Überschuss in der Dienstleistungsbilanz. Auf der Ebene der einzelnen Länder verzeichnen Deutschland, Irland und Finnland Handelsüberschüsse mit China. Eine ökonometrische Analyse zeigt, dass die Inlandsnachfrage, die komparativen Vorteile, der Wechselkurs zwischen dem Euro und dem Renminbi sowie die fiskalpolitische Ausrichtung die bilaterale Handelsbilanz beeinflussen. Da der Handel zwischen dem Euroraum und China mehr oder weniger ausgewogen ist, besteht keine Notwendigkeit für politische Maßnahmen zur Beseitigung etwaiger Ungleichgewichte. Darüber hinaus ist für offene Volkswirtschaften, wie sie fast alle Länder des Euroraums sind, die Offenheit für den internationalen Handel wichtig. Daher sind die politischen Entscheidungsträger in der EU gut beraten, sich für den freien Marktzugang einzusetzen, wobei aber auf Reziprozität zu achten ist.
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