Zusammenfassung: | Warten auf Elektivoperationen in Österreich: eine Frage der Transparenz: Dem Themenkomplex Wartezeiten auf Elektivoperationen in Österreich gingen wir mithilfe mehrerer Untersuchungen auf den Grund: einer Befragung aller Krankenhausbetriebsgesellschaften, Patientenanwälte sowie des Gesundheitsministeriums, einer Analyse der Gesundheitsbefragung 2006 und eigens durchgeführter retrospektiver Patienteninterviews. Dabei konnten wir Wartezeiten auf bestimmte elektive Operationen quantifizieren, aber auch ihre erheblich ungleiche Verteilung auf Bundesländer und Patienten. Es besteht in Österreich bei weitem zu wenig Transparenz und Koordination, damit Wartezeiten optimiert werden. Dass dies möglich ist, beweisen internationale Beispiele, aber auch die Steiermärkische KAGes. Ein solches Modell sollte in Hinblick auf die individuelle und gesamtgesellschaft- liche Bedeutung von unnötig langen Wartezeiten österreichweit umgesetzt werden. Es bestehen auch Hinweise, dass eine private Zusatzversicherung oder die Inanspruchnahme des Operateurs als Privatarzt teilweise die Wartezeiten verkürzt. In unseren Patienteninterviews wurde die von Patientenanwälten geäußerte Praxis bestätigt, dass manche Ärzte eine Verkürzung der Wartezeit in Aussicht stellen, sollte eine private Zuzahlung geleistet oder die Privatordination besucht werden. Auch diesbezüglich sehen wir Handlungsbedarf.
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