Blick in den Osten: Gesundheitssysteme in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS)

Blick in den Osten: Gesundheitssysteme in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS): Die Gesundheitssysteme der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten sind geprägt von ihrer Geschichte als Staaten des ehemaligen Ostblocks. Das von Russland übernommene Semaschko-System zeichnet sich durch eine starke Ko...

Ausführliche Beschreibung

Bibliographische Detailangaben
Link(s) zu Dokument(en):IHS Publikation
Hauptverfasser: Czypionka, Thomas, Röhrling, Gerald
Format: IHS Series NonPeerReviewed
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: 2009
Beschreibung
Zusammenfassung:Blick in den Osten: Gesundheitssysteme in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS): Die Gesundheitssysteme der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten sind geprägt von ihrer Geschichte als Staaten des ehemaligen Ostblocks. Das von Russland übernommene Semaschko-System zeichnet sich durch eine starke Konzentration auf den Spitalssektor aus, was heute einen erheblichen Reformbedarf bedingt. Im Gegensatz zu den osteuropäischen EU-Ländern, die sich ohne Ausnahme vom Semaschko-Typ zum Sozialversicherungsmodell transformiert haben, kann diese Entwicklung bisher nur in fünf Ländern der GUS (Georgien, Kirgisistan, Moldawien, Russland und Turkmenistan) festgestellt werden. Die Finanzierung der gesamten Gesundheitsausgaben erfolgt sehr oft noch zu einem überwiegenden Anteil aus privater Hand; es herrscht somit in diesen Staaten die ungünstigste Form der Gesundheitsfinanzierung vor. Sowohl die Entwicklung der Lebenserwartung als auch die Mortalitätskennzahlen zeigen, dass der Zusammenbruch der sowjetischen Gesundheitsstrukturen besonders negative Auswirkungen auf den Gesundheitszustand der Bevölkerung der Nachfolgestaaten hatte. Diese Entwicklung wurde vor allem durch die Massenprivatisierung in einigen der GUS-Länder verstärkt. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen bei Geburt in den GUS-Staaten liegt um rund zwölf Jahre unter jener in den "alten EU-Staaten"" und verzeichnete seit 1991 - im Gegensatz zur kontinuierlich wachsenden Lebenserwartung in den EU-Staaten - sogar einen Rückgang. Dieser spiegelt sich auch im Anstieg einzelner Haupttodesursachen wider. Besonders augenscheinlich im Vergleich zu den (west)europäisch geprägten Ländern sind die Mortalitätsunterschiede von primär dem Alkoholkonsum zuzurechnenden Krankheiten. Erfolgreiche Reformen wie jene in Moldawien oder Usbekistan zeigen aber auch positive Veränderungen, wie sie durch klügere Strukturen erreicht werden können."