Zusammenfassung: | Gesundheitsausgaben in der EU: Die Vergleichbarkeit kränkelt: Die BIP-Quote der Gesundheitsausgaben in Österreich betrug gemäß offiziellen Statistiken im Jahr 2001 7,3 Prozent. Österreichs Ausgabenquote liegt damit etwa auf dem Niveau jener Quoten, die für das Vereinigte Königreich oder für Tschechien vorliegen. Allerdings rangiert Österreich gemäß einer Klassifikation der OECD in einer Gruppe von Ländern, deren Gesundheitsausgaben internationalen Vergleichen keineswegs standhalten. Die öffentlichen Gesundheitsausgaben in Österreich sind unseren Schätzungen zufolge im besten Fall etwa vier Mrd. Euro unterschätzt und ihre Berechnung folgt nicht den von der OECD vorgegebenen Berechnungsstandards. Die privaten Pro-Kopf-Gesundheitsausgaben in Österreich wachsen deutlich schneller als das Bruttoinlandsprodukt. Auch innerhalb der privaten Gesundheitsausgaben gibt es erhebliche Abgrenzungsprobleme. Für Selbstbehalte wird in Österreich je nach Abgrenzung zwischen vier und 18 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben aufgewendet. Schwerpunktthema: Vorausschätzung der Gesundheitsausgaben in Österreich: Basierend auf einem von IHS HealthEcon entwickeltem Prognosemodell, werden sich die österreichischen Pro-Kopf-Ausgaben für Gesundheit zu Preisen 1995 bis 2020 fast verdoppelt haben. Der Anstieg fällt deutlich geringer aus (+64 Prozent), wenn in die Prognose die offiziell publizierten Gesundheitsausgaben eingehen. Für die Gesundheitspolitik ist bedeutsam, die tatsächlichen Finanzierungsströme zu kennen und dies nicht nur im Hinblick auf das Niveau der Gesundheitsausgaben und auf die Entwicklung der Finanzierungslasten, sondern auch in Bezug auf die zukünftige Wachstumsdynamik. Die offiziellen Statistiken die Gesundheitsausgaben betreffend sind im Rahmen geltender Vorschriften korrekt. Wichtig ist aber darauf hinzuweisen, dass die Gesundheitsausgaben in Österreich höher sind als offiziell ausgewiesen.
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