Zusammenfassung: | Die Reform des Gesundheitswesens in der Slowakei: Pflichtprogramm oder Kür? Die Gesundheitsversorgung in der Slowakei ist seit den 90er Jahren in einer Dauerkrise, die sich in unsolider Zahlungsmoral, in mangelnder Qualität und in der fehlenden sozialen Kohäsion ausdrückt. Vor diesem Hintergrund ist die im Oktober 2004 verabschiedete Reform notwendig gewesen. Ingesamt verfolgt die liberal-konservative Regierung dabei einen marktorientierten Ansatz und legt ein starkes Augenmerk auf Deregulierung, Privatisierung, Dezentralisierung, mehr Wettbewerb und die Mobilisierung von privaten Ressourcen. Ob die Slowakei auch bei Gesundheitsreformen ein Vorreiter für Europa wird, hängt jedoch in erster Linie davon ab, ob es gelingt, das Vertrauen der PatientInnen und der SteuerzahlerInnen, aber auch der Leistungserbringer in die neu geschaffenen Institutionen zu stärken. Dies kann nur über die Verbesserung der sozialen Kohäsion erzielt werden. Erste Schritte dafür sind eingeleitet.
Arztgebühr in Österreich: Wie viel bringt sie, und wer zahlt sie? Die Einnahmen aus einer „Arztgebühr“ könnten kurzfristig das Kassendefizit in Österreich ausgleichen. Je niedriger das Bildungsniveau, desto stärker wären sowohl Frauen als auch Männer von den Arztgebühren betroffen. Frauen, deren Medianeinkommen etwa um ein Drittel unter jenem der Männer liegt, müssten jedoch in jeder Bildungsstufe, relativ zu ihrem zur Verfügung stehenden Einkommen, noch mehr für Selbstbehalte aufwenden als Männer. Die unterschiedliche Betroffenheit weist auf die Schwierigkeiten hin, Selbstbehalte angepasst an die finanzielle Leistungsfähigkeit auszugestalten. Bei einer sozial verträglichen Ausgestaltung müssen sowohl administrative Kosten als auch ein verringertes Einnahmevolumen berücksichtigt werden. Zudem sollten für sozial verträgliche Regelungen Haushalts- und nicht Individualeinkommen die Bezugsgröße darstellen, was den Administrationsaufwand weiter erhöht.
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