Zusammenfassung: | Dieser Beitrag präsentiert eine politik-orientierte „systemische“ Analyse und Reflexion des Umganges mit Diversität in den österreichischen Bildungsstrukturen und der Bildungspolitik. Österreich wird als exzeptionelle Struktur identifiziert, in der die Tendenz zur Differenzierung des Schul- und Bildungswesens in homogene Gruppen besonders stark ausgeprägt ist. Dies wird als institutionelle Diversität bezeichnet, in der die Zuordnung der Kinder und Jugendlichen zu den „passenden“ Einheiten ein zentrales Problem darstellt; der Einsatz von Leistungsbewertungen und die Leistungsmessung wird damit potentiell zu einem wichtigen Steuerungsinstrument. Unter den politischen Kräften, die sich im Zeitablauf abwechseln, bestehen gegensätzliche Vorstellungen von „Leistungsregimen“.
Da sowohl diese Grundstruktur wie auch der Einsatz von Leistungsbewertung als Selektionsinstrument zwischen maßgeblichen politischen Kräften radikal umstritten sind, gibt es polarisierte Vorstellungen zu den möglichen Lösungen. Die globale Verbreitung von Kompetenztestungen hat auch Österreich erreicht, über ihren Einsatz bestehen jedoch gegensätzliche Vorstellungen, die in der Politisierung von PISA und in Konflikten um die Bildungsstandards zum Ausdruck kommen, v. a. um ihre Nutzung für High-Stakes-Testungen. Es bestehen in den zentralen Fragen wenig belastbare Evidenzen und eine Schließung dieser Lücken ist nicht absehbar.
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